Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe diabetologische Kolleginnen und Kollegen,
ich berichte kurz von der Veranstaltung am Samstag 27.02.2016 in Stuttgart.
Im Vorfeld hatten einige Kollegen wegen der Anwesenheit des Kollegen Metke die Gelegenheit zur
Auseinandersetzung mit dem KV Vorstand gesehen. Das Ziel der KV war es aber, die am DMP Typ 1
teilnehmenden Kollegen auf das Erreichen der Qualitätsziele zu sensibilisieren.
Herr Metke, der die Einführungsrede halten sollte, war leider kurzfristig verhindert und wurde vom
Kollegen Viapiano vertreten. Nach dem Vortrag von Herrn Prof. Fritsche aus Tübingen über den aktuellen
Stand in der Behandlung des Typ 1 Diabetes folgte eine ausführliche Auswertung der DMP Daten von
einem Dr. Hagen aus Köln. Er verglich Ergebnisse aus BW mit denen aus Nordrhein und mit den
Bundeszahlen. Abschließend fand eine Gruppenarbeit über einzelne Qualitätsitems statt.
Aus unserer Sicht kann ich folgende Eindrücke wiedergeben:
- Es gibt eine Tendenz zur Verbesserung der Einstellung in den DMP Programmen. Die HbA1c Werte werden durchschnittlich besser. Die Komplikationen nehmen ab.
- Die Qualitätsziele, die die Untersuchungen im Programm betreffen (Fußinspektion etc.) werden nicht erreicht mit Tendenz zur weiteren Verschlechterung.
- das Thema Qualitätsverbesserung wird von der Datenstelle eher stiefmütterlich behandelt. Die Feedback Berichte können nur über das unsägliche KV Portal abgerufen werden. Die Abrufzahlen sind sehr schlecht.
- Praxen, die systematische Fehler bei der Eingabe der DMP Bögen machen, werden nicht aktiv benachrichtigt. Ein Anruf würde hier oft ausreichen.
- die schlechte Quote bei der Erreichung der Qualitätsziele wird von den Kassen als Argument vorgeschoben die Vergütung im DMP zu kürzen.
- die DMP Dokumentationssoftware enthält inhaltliche Fehler. (z.B. bei Pat., die vor Einschreibung in das DMP bereits geschult sind kann nur angekreuzt werden: „Schulung empfohlen“ und im nächsten Quartal „Schulung absolviert)
- der große Datenschatz, der durch unsere Dokumentation geschaffen wird, wird nicht ausreichend genutzt.
Bezüglich der DMP Typ 1 Qualizirkel haben wir vorgeschlagen, die Moderatoren zu erfassen, die Zirkel
auf dem Portal der KV zu einzutragen. Einmal jährlich soll die Datenstelle einen fertigen Vortrag über die
aktuellen Daten ausarbeiten und den Moderatoren zukommen zu lassen. Die Veranstaltung in Stuttgart
soll weitergeführt werden.
Den Kollegen brennen aktuell einige Themen unter den Fingernägeln:
- Die jetzt schon im zweiten KV Rundschreiben verlangte Begründung der Diabetesberatung im Rahmen der Ziffer 99217 durch den überweisenden Hausarzt. Wichtig: Bei der Abrechnung der 99217 (a oder b) muss die Begründung für die Beratung in Klammer angegeben werden. (z.B. Complianceproblem, BE-Anpassung etc.)
- die Aufforderung der AOK und DAK nur noch von Ihnen gelistete Teststreifen zu verordnen.
- die Tatsache, dass Schulungen nur einmal im Leben eines Pat. abrechenbar sind.
- die scharfe Auslegung der Chronikerziffer (3 aufeinanderfolgende Quartale)
- Regresse bei Insulin und Teststreifen.
Diese Themen wurden angesprochen. Für unsere Schwerpunktpraxen sind dies existenzielle Fragen. Die
Abteilung Qualitätssicherung ist dafür aber der falsche Ansprechpartner. Wir müssen diese Belange an
den Vorstand herantragen und uns hier Gehör verschaffen. Die Themen werden in jedem Falle in der
nächsten Sitzung der Diabeteskommission besprochen.
Wolfgang Stütz